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Die FoX-Mitglieder im Siegfriedmuseum. Foto: privat
14. Juli 2024 Von NN-Online · Xanten

„FoX“ zu Besuch im Siegfriedmuseum Xanten

Fraktion des Forums Xanten wirft kritischen Blick auf Schließungsdiskussion

XANTEN. Die Fraktion des Forums Xanten (FoX) steht der Schließungsdiskussion des Siegfriedmuseums skeptisch gegenüber und stattete dem Haus in Xantens Innenstadt einen Besuch ab, um sich einen besseren Eindruck machen zu können. Die Museumsleiterin Anke Lyttwin hatte alle Ratsfraktionen dazu eingeladen.

Lyttwin schilderte in einem kurzen Überblick die aktuelle Situation im Hinblick auf Besucherzahlen, geplante Ausstellungen und Aktionen sowie die personelle Ausstattung des Museums. Anschließend führte sie die Stadtverordneten und weitere sachkundige Bürger durch die Ausstellung und präsentierte besonders beliebte Räumlichkeiten, zum Beispiel die Vorlesebereiche für Familien, seltene Exponate, aber auch Schwächen in der Gebäudestruktur. Beispielsweise sind die vielen Stufen und Treppen ein offensichtliches Hindernis. Die eher kleinen Säle ließen auch keine großen Besucherzahlen zu.

Die zentrale Lage und die gute Zusammenarbeit mit der Touristeninformation seien aber ein großer Vorteil, so Lyttwin. Die Fraktion zeigte sich von der technischen und vielfältigen Ausstellung beeindruckt. Auch die Möglichkeiten für Workshops für Schulklassen würden gut angenommen, da das Museum über viele Spenden und Leihgaben verfüge, die sich anfassen oder sogar ausprobieren ließen, erläuterte die Museumsleiterin.

Einige Fraktionsmitglieder zeigten sich überrascht von der Vielfalt in der Adaption des Nibelungenlieds, dessen Held Siegfried ist. Die Gäste erfuhren, dass der mittelalterliche Stoff mit seinen Wurzeln in verschiedenen Legenden und historischen Begebenheiten eine Spurensuche zulasse, die Fakten und Märchen zusammenführten. Im Rundgang finden sich daher neben den Erläuterungen zu höfischen Sitten im Mittelalter auch neuere Interpretationen des Nibelungenliedes in Theater, Oper und Film. So stellt sich das Siegfriedmuseum auch in Bild und Ton dem Besucher und verweist nicht zuletzt auf die Schwächen einer erhöhten Heldenverehrung im Kaiserreich und während des Nationalsozialismus.

Nach rund zwei Stunden verließen die Gäste das Museum, beeindruckt von der Begegnung mit vermeintlich trockener Literatur durch spannende 1.500 Jahre europäischer Legendengeschichte. Beim anschließenden Abendessen war man sich einig, dass eine Schließung des Siegfriedmuseums ein großer Verlust für Xanten sei, so Vorsitzender Tanko Scholten. Zwar müsse in finanziell schwierigen Zeiten alles auf den Prüfstand, aber hier würde ein bemerkenswertes Alleinstellungsmerkmal riskiert. Scholten schloss mit der Feststellung, dass das Siegfriedmuseum mehr Besucher verdiene und für jeden Gast ein Gewinn sei.

Die FoX-Mitglieder im Siegfriedmuseum. Foto: privat

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