Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Weitere Informationen
Sebastian Hedderich an der Orgel.Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann
11. Juli 2024 Von NN-Online · Xanten

„Der Blick zur Orgel gehörte schon früher immer dazu“

Sebastian Hedderich macht eine Ausbildung zum Kirchenmusiker

XANTEN. Sein schon früh verstorbener Großvater, den Sebastian Hedderich deshalb leider nicht kennengelernt hat, war Kirchenmusiker. „Das ist aber auch schon meine einzige Verbindung zur Kirchenmusik“, sagt der 32-Jährige mit einem Lachen. Der Münsteraner Lehramtsstudent für Deutsch und Informatik bezeichnet sich selbst als „nicht klassisch katholisch sozialisiert“, den Gottesdienst besuchte Hedderich, der in Xanten aufgewachsen ist, mit seiner Familie vor allem an den großen kirchlichen Festtagen wie Weihnachten und Ostern. „Mich interessiert vor allem die Musik“, nennt er seine Motivation für die zweijährige Ausbildung zum nebenberuflichen C-Kirchenmusiker, die er seit Oktober vergangenen Jahres beim Bistum Münster absolviert.

Mit 15 Jahren begann Hedderich mit dem Klavierspiel, machte durch regelmäßigen privaten Unterricht schnell Fortschritte. „Irgendwann hatte ich nicht mehr so große Lust, nach Noten zu üben“, erinnert er sich. Und probierte sich stattdessen in verschiedenen Genres aus, sammelte unter anderem Erfahrungen im Jazz, in der Improvisation. „An Orgel habe ich damals noch überhaupt nicht gedacht“, blickt der Student zurück – obwohl ihn das Instrument schon immer faszinierte: „In Urlauben schaue ich mir gerne Kirchen an, weil sie mich baulich interessieren. Der Blick hoch zur Orgel gehörte schon früher immer dazu.“

Erst über das Volkeningheim, in das Hedderich zu Beginn seines Studiums in Münster einzog und das mit der Evangelischen Studierendengemeinde verbunden ist, kam er in Kontakt mit Liturgie, mit Gottesdiensten, Taizé-Gesängen – und dem Orgelspiel. „Ein Mitbewohner hat Orgel gespielt und mich gefragt, ob das nicht auch was für mich sei“, berichtet Hedderich.

Frei nach dem Motto „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ entschied er sich für das Schnupperangebot des Bistums zur Vorbereitung auf den C-Kurs: wöchentlicher Orgelunterricht, in Hedderichs Fall über zehn Monate.

Seit der anschließenden erfolgreichen Aufnahmeprüfung im vergangenen Herbst erhält der 32-Jährige weiter einmal pro Woche Orgelunterricht bei Kirchenmusiker Michael Schmutte und singt im Kammerchor an der Herz-Jesu-Kirche. „Ich übe fast täglich“, sagt Hedderich. Die Koordination von Tasten und Pedal reizt ihn besonders: „Das ist eine schöne Herausforderung, das Üben nach Noten macht mir wieder richtig Spaß.“

Für den theoretischen Teil treffen sich die Teilnehmer des Ausbildungskurses immer freitags von 17 bis 21 Uhr in der Kirchenmusikschule in Münster. Neben Literaturspiel, Chorleitung, Liturgiegesang und Gehörbildung müssen sie sprechen und singen sowie Meilensteine der Musikgeschichte und allgemeine Details zum Orgelbau lernen. „Jede und jeder wird da abgeholt, wo sie und er musikalisch steht, das gefällt mir gut“, sagt Hedderich über die Ausbildung, an der ihm besonders das Lernen des Tonsatzes und das Orgelspiel Spaß macht. Sein Ziel für später ist klar: „Ich kann mir gut vorstellen, Gottesdienste zu begleiten und vielleicht sogar einen Chor zu leiten, denn ohne Musik würde in der Liturgie etwas Entscheidendes fehlen.“

Schon in diesem Herbst beginnt der nächste Ausbildungskurs zum C-Kirchenmusiker, Anmeldungen dazu sind ab sofort möglich. Voraussetzung für den Besuch des C-Kurses sind gute Grundkenntnisse im Klavierspiel, eine bildungsfähige Stimme, das Erkennen von einfachen Intervallen und Harmonien sowie Freude am Erlernen des Orgelspiels und an der Chorleitung.

Die Aufnahmeprüfung ist am Freitag, 12. September, in Münster, Bewerbungen sind bis Sonntag, 1. September, möglich. Weitere Informationen gibt es im Referat Kirchenmusik des Bistums Münster unter der E-Mail-Adresse kirchenmusik@bistum-muenster.de unter Telefon 0251/495569.

Sebastian Hedderich an der Orgel. Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann

weitere Artikel