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Sprachen über die aktuelle Lage: Stephan Tietz und Ludwig Ingenlath mit René Schneider. NN-Foto: Thomas Langer
15. Juli 2024 · Thomas Langer · Xanten

„Bodenständig“ in die Zukunft

Landtagsmitglied René Schneider auf Sommertour: Besuch im Freizeitzentrum Xanten

XANTEN. Mit dem Start der Sommerferien hat sich auch SPD-Landtagsmitglied René Schneider zu seiner traditionellen Sommertour aufgemacht. Den dritten Halt legte er im Freizeitzentrum Xanten (FZX) ein, um unter dem Motto „bodenständig“ das Gespräch mit FZX-Chef Ludwig Ingenlath und Projektleiter Stephan Tietz zu suchen.

Derzeit ist es nämlich alles andere als leicht für das FZX: Erst kam die Coronapandemie, dann sorgte auch ein schlechtes Jahr 2023 für finanzielle Probleme. Zwar gab es zuletzt Geld von den Gesellschaftern, zeitgleich wurde jedoch eine Neuausrichtung gefordert. Für die ist derzeit ein externes Gutachten in der Mache.

Auch wenn dieser Wegweiser noch fehlt, zeigen sich Ludwig Ingenlath und Stephan Tietz schon jetzt „bodenständig“, wenn es um den Weg nach vorne geht. Denn wie sie auf Nachfrage von René Schneider erklärten, verfolge man keine neuen Trends, sondern wolle die bestehenden Angebote wieder an den Start bringen und die Kernkompetenzen ausbauen – eben das tun, was einen weiterbringe. Das gelte auch für die in der Pandemie gänzlich untergegangenen Gruppenangebote. „Das müssen wir in den nächsten Jahren weiterentwickeln.“

Die Kritik von manchen Seiten, das FZX koste zu viel, lassen er und Tietz nicht unkommentiert: Man trage durch die hohe Konzentration unterschiedlicher Angebote, die es in diesem Ausmaß längst nicht überall gebe, einen wichtigen Teil zur Daseinsvorsorge und Naherholung bei – zum Beispiel durch den 16 Kilometer langen Wanderweg, die vielen Sportarten und den Badebetrieb. „Daseinsvorsorge kostet Geld“, sagt Ingenlath.

Tietz ergänzt: „Wir versuchen, für jeden das Beste umzusetzen.“ Nicht zuletzt durch Förderprojekte sei das Naturbad in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt worden: Neben zusätzlichen Plätzen und Verweilmöglichkeiten habe man auch den Bestand an öffentlichen Toiletten und die allgemeine Barrierefreiheit ein ganzes Stück vorantreiben können, etwa in Form von Rampen, die bis ins Wasser führen und behindertengerechten Sanitäranlagen. Stichwort Inklusion: Das Naturbad allen Menschen verfügbar zu machen, beschreiben die beiden René Schneider gegenüber als „Auftrag“. Stephan Tietz betont: „Auch Menschen mit Behinderung haben das Recht auf Freizeit.“ Da die Barrierefreiheit längst nicht überall in der Region so gegeben sei, erschließe man sich nebenbei noch wirtschaftlich gesehen eine neue Zielgruppe.

Den Wert der Daseinsvorsorge an sich einmal beiseite, locke das Gesamtangebot generell auch Publikum von weiter her an: vielfach aus dem Kernruhrgebiet, aber auch internationale Reisegruppen – ein weiterer Mehrwert für die Region, da sind sich die beiden sicher. „Sie lassen Geld hier“, formuliert es Tietz. Noch am Tag vor Schneiders Besuch kamen rund 2.000 Gäste ins FZX. Der bisherige Höchststand in 2024. Mehrwert sieht Ludwig Ingenlath aber auch durch die „Kooperation von starken Partnern“ beim hiesigen Tourismus. Die Nachbarschaft sei seit Jahren gewachsen, ein Anbieter allein könne den Bedarf der Gäste nicht decken. „Viele Gruppen wollen vieles machen“, ist er überzeugt und betont: „Wenn jeder seinen Job macht, bringt uns das alle weiter. So sehen wir den Tourismus.“

Von der Daseinsvorsoge getrennt betrachtet er allerdings die Gastronomie und die Veranstaltungen. Diese müssten sich selbst finanzieren, wobei der Überschuss der Einnahmen die Angebote zur Daseinsvorsorge stützen sollte, um so die Zuschüsse durch die Gesellschafter möglichst gering zu halten. Das Potenzial der Veranstaltungen scheint jedenfalls gegeben zu sein: Im Sommer kämen pro Event teils mehrere tausend Besucher.

Im Gespräch kamen natürlich noch weitere Herausforderungen auf. Dazu gehört die Personallage: Neben den festen Mitarbeitern brauche es noch viel mehr Aushilfen – bis zu 150 seien es innerhalb der Saison, viele davon kämen aus der Region. Besonders knifflig: Fachkräfte wie Bademeister zu gewinnen. „Sie stellen den Betrieb sicher.“ Daher setzt man im FZX auch auf Ausbildung.

Keine leichte Aufgabe, was ebenso für die regelmäßige Instandhaltung gilt. „Die Reinigung ist eine große Herausforderung“, sagt Ingenlath. „Wir müssen jeden Tag dranbleiben“, immerhin kümmere man sich um 250 Hektar Wasser- und etwas mehr als 100 Hektar Landfläche.

Sprachen über die aktuelle Lage: Stephan Tietz und Ludwig Ingenlath mit René Schneider. NN-Foto: Thomas Langer

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