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Stehen (auch bei Regen) hinter der Partnerschaft: Vertreter der Ameland-Lager St. Mariä Himmelfahrt Kleve, DJK Rhenania Kleve, Nordwacht Keeken, der Lager Griethausen und Kellen sowie Partnerschaft-Unterstützer aus Politik und Wirtschaft. NN-Foto: vs
21. Juni 2024 · Verena Schade · Kleve

Wenn die Insel zur zweiten Heimat wird

Am 11. Oktober feiert St. Mariä Himmelfahrt 55 Jahre Ferienfreizeiten auf Ameland und lädt zum großen Fest ein

KLEVE. „Wenn die Fährentür geschlossen ist, schalte ich komplett ab und freue mich auf die gemeinsame Zeit“, sagt Lagerleiter Sascha Merling und spricht damit sicher auch für die anderen Betreuer, die sich alljährlich mit einer Horde von Kindern auf den Weg nach Ameland machen. Allesamt ehrenamtlich unterwegs. Und alle mit unglaublich viel Herzblut bei der Sache.

Dass die Stadt Kleve mit der niederländischen Insel eng verbunden ist, zeigt nicht nur, dass sämtliche Bürgermeister im Sommer aufbrechen, um die Klever Lager zu besuchen. Das ist auch offiziell so, denn seit zehn Jahren ist Ameland Kleves Partnerstadt. Initiiert hatten das der damalige Bürgermeister Theo Brauer und Helmut Vehreschild, die beide selbst als Lagerleiter und Betreuer aktiv gewesen sind. Als die Partnerschaft am 3. Juli 2014 unterzeichnet wurde, war auch Fred Krusch mit dabei, der seit 25 Jahren kein Lager verpasst hat und als Kind selbst seine Ferien auf der Insel verbracht hat. Krusch ist auch Initiator des großen Ameland-Treffens für alle ehemaligen und heute aktiven Betreuer am 11. Oktober im Klever Kolpinghaus. An diesem Tag möchte man gemeinsam 55 Jahre Amelandlager St. Mariä Himmelfahrt feiern. „Sogar unser Vermieter wird mit seiner Familie anreisen“, freut sich Krusch auf das große Wiedersehen und gibt zu, dass bei ihm einige Freudentränen geflossen sind, als die Partnerschaft vor einem Jahrzehnt besiegelt wurde. „Es ist ein tolles Miteinander und viele Kinder, darunter auch solche, die sonst keinen Urlaub machen könnten, lernen in den Lagern zum ersten Mal echte Gemeinschaft kennen“, ist er stolz auf das, was die Betreuer alljährlich leisten und mit ihrem Engagement überhaupt erst möglich machen. Sie alle haben den Ameland-Virus. „Den hat man – oder eben nicht“, sagt Anja Kuppen vom Amelandlager Keeken, das vor zehn Jahren reaktiviert wurde (das wird bereits am 30. Juni auf dem Sportplatz in Keeken gefeiert). „Viele Betreuer sind als Kinder selbst mitgefahren und kehren dann später zurück, um auch anderen Kindern dieses Erlebnis zu ermöglichen“, weiß Vehreschild, dass die Liebe zur Insel, einmal entfacht, ein Leben lang währt. Er selbst hat schon mehrfach die „Nacht von Ameland“ organisiert und pflegt viele Freundschaften mit Insel-Bewohnern, die ihm im Laufe der Zeit ans Herz gewachsen sind.

„Diese gelebte Partnerschaft zeigt nicht nur die enge Verbundenheit unserer Region mit dem Nachbarland. Es zeigt auch, dass es nicht immer nur um Wirtschaft und Politik geht, sondern dass Freundschaft und Verständigung Teil unserer niederländisch-deutschen Wirklichkeit ist“, sagt Freddy Heinzel, Honorarkonsul der Niederlande, und betont, welch hohen Stellenwert die Amelandlager schon weit vor und auch recht bald nach dem Zweiten Weltkrieg für die beiden Länder hatte. Das mache Mut. „Es gibt immer eine Zeit, wo es wieder weiter geht“, sagt er.

Einen hohen Stellenwert misst auch Bürgermeister Wolfgang Gebing, der natürlich ebenfalls gern auf der Insel ist, den Amelandlagern bei, und erwähnt, dass die Stadt die Zuschüsse für die Lager erhöht hat. Und der Volksbank-Vorsitzende Frank Ruffing stellt heraus, dass das, was die Betreuer Jahr für Jahr leisten, bei weitem keine Selbstverständlichkeit ist. Er weiß: „Das ehrenamtliche Engagement spielt hier eine ganz große Rolle!“ Auch Kleves ehemaliger Bürgermeister Theo Brauer zollt den Ehrenamtler und ihrer Leistung „höchsten Respekt“. Er hält heute noch Kontakt zu seinem damaligen Amtskollegen und freut sich auf das große Fest im Oktober.

Eingeladen sind am 11. Oktober natürlich auch Vertreter der umliegenden Lager. Schließlich machen sich auch rund um Kleve zahlreiche Ehrenamtler mit hunderten Kindern auf den Weg zur Insel und sorgen dafür, dass alle eine gute Zeit haben. Ganz ohne Smartphone und Spielekonsole. „Man muss es erlebt haben“, sagt Krusch und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Die Stadt kann wirklich froh sein, dass wir alle das mit so viel Überzeugung machen.“

Anmelden kann man sich auf der Seite amelandlager-kleve.de. Das Fest beginnt um 17 Uhr mit einem Gottesdienst in der Stiftskirche, anschließend gibt es ein buntes Programm und viel Zeit zum Austausch im Klever Kolpinghaus.

Stehen (auch bei Regen) hinter der Partnerschaft: Vertreter der Ameland-Lager St. Mariä Himmelfahrt Kleve, DJK Rhenania Kleve, Nordwacht Keeken, der Lager Griethausen und Kellen sowie Partnerschaft-Unterstützer aus Politik und Wirtschaft. NN-Foto: vs

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