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Freuen sich auf den Start des Musiksommers: Bogulsaw Strobel (rechts) und die Organisatoren und Gastgeber. NN-Foto: HF
13. Juli 2024 · Heiner Frost · Kleve

Eine besondere Atmosphäre

Über 150 Konzerte finden statt: Am 22. Juli startet das Euregio Rhein-Waal Studentenmusikfestival

NIEDERRHEIN. Zwei Wochen dauert der Internationale Musiksommer Campus Cleve. Es geht um einen Meisterkurs für Fortgeschrittene in Sachen Klavier. Sie kommen aus vielen Ländern, um dazuzulernen. Wenn andere in Ferien gehen – ausspannen vom Berufsalltag – nutzen diese Pianisten die Zeit, um tagsüber Unterricht zu erhalten und abends zu konzertieren. Das Podium ist die Wirklichkeit des Musizierens. Dort zeigt sich, ob das Gelernte Bestand hat.

Zwei mal eine Woche dauert der „Heinrich Neuhaus Meisterkurs für Klavier“. Nach der ersten Woche bleibt zwar das Lehrpersonal, aber bei den zu Unterrichtenden wird durchgewechselt. Zwei mal 18 Pianisten nehmen teil. Trotzdem sind nicht 36, sondern 33 Studenten „an Bord“. Das liegt daran, dass drei der Teilnehmer gleich zwei Wochen „Trainingscamp“ absolvieren. Über 150 Konzerte finden in den Meisterkurswochen statt – an mehr als 30 Spielorten in Deutschland und den Niederlanden. Seit fast 20 Jahren gibt es den Musiksommer – 2024 ist die 17. Auflage. Das Jubiläum ist in Sicht. „Dass wir das hinbekommen, funktioniert nur mit der Hilfe von ehrenamtlichen Helfern“, erklärt Boguslaw Strobel, der geistige Vater des Musiksommers. „Es finden ja täglich mehrere Konzerte an verschiedenen Orten statt und die jungen Künstler müssen gebracht, abgeholt und betreut werden.“ Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei, aber das Publikum wird am Ende um Spenden gebeten. Strobel: „Dieses Geld geht direkt an die jeweiligen Pianisten und die finanzieren nicht selten die Kursgebühren damit.“

Vor vier Jahren wurde der Verein „Klavierfestival NiederRheinLande – Pianofestival NederRijnLand“ gegründet.

Vorteile des Klever Meisterkurses sieht Strobel zum einen in der Tatsache, „dass wir nicht nur unterrichten, sondern dass die Studenten abends auf dem Podium gleich einen Wirklichkeitstest absolvieren“ – was dann der musikpraktische Teil wäre. „Und wenn Sie mich jetzt fragen, was der zentrale Ort des Meisterkurses ist, dann sage ich: das Bistro hier in der Wasserburg Rindern, denn dort treffen sich abends die Studenten.“ Es gibt also ein Leben außerhalb der Musik. „Manchmal muss ich dann morgens um zwei mit der Peitsche kommen und unsere Studenten daran erinnern, dass es am nächsten Tag weitergeht.“ Natürlich ist die Strobelpeitsche keine wirkliche Peitsche, sondern eher der gut gemeinte Hinweis, sich nicht zu sehr zu verausgaben, denn das nächste Konzert steht vor der Tür. „Das ist auch ein Vorteil dieses Kurses: Die Teilnehmer leben eine Woche zusammen und sind nicht – wie vielleicht bei einem Wettbewerb – potenzielle Gegner. So entsteht eine ganz besondere Atmosphäre, die es nicht bei vielen Kursen dieser Art gibt“, sagt Strobel. So mancher kennt also am Ende nicht nur ein neues Stück, sondern vielleicht auch einen guten neuen Witz oder schließt eine Freundschaft.

Auch in diesem Jahr ist wieder ein hochkarätiges Dozententeam am Start. Für Klavier sind zuständig: Janina Fialkowski (Kanada), Ian Fountain (UK), Kevin Kenner (USA), Geoffrey D. Madge (Asutralien/NL) und Boguslaw Strobel (Deutschland). Dozent für Klavierimprovisation ist Christian Fitz und für Kammermusik für Klavier und Violine ist Kristien Roels (Belgien) verantwortlich. Der Heinrich Neuhaus Meisterkurs für Klavier beginnt am 21. Juli und endet am 4. August. Die Spielorte sind: Aerdt, Alpen, Arnheim, Berg en Dal, Bergharen, Boxmeer, Doesburg, Doornenburg, Duiven, Ede, Emmerich, Geldern, Gennep, Goch, Huissen, Issum, Kalkar, Kevelaer, Leuth, Millingen aan de Rijn, Nijmegen, Rees, Sonsbeck, Straelen, Ubbergen, Ulft, Velp, Wijchen und Xanten. Wer sich über die einzelnen Konzerte informieren möchte, kann das auf der Internetseite www.musiksommer-cleve.eu oder www.pianofestival-nrl.eu.

Freuen sich auf den Start des Musiksommers: Bogulsaw Strobel (rechts) und die Organisatoren und Gastgeber. NN-Foto: HF

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