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Ob man sich heute Abend wieder vor Freude in den Armen liegt oder ob Tränen getrocknet werden müssen, wird sich zeigen. In jedem Fall hat uns die Fußball-EM jetzt schon viele tolle Moment beschert. NN-Fotos: Rüdiger Dehnen
29. Juni 2024 · Sabrina Peters · Niederrhein

Über Dänemark ins Finale

Heute startet die K.o.-Phase der Europameisterschaft / Public Viewings zum deutschen Achtelfinal-Spiel

NIEDERRHEIN. Ob man es Rudelgucken nennt oder Public Viewing: Spätestens seit der WM 2006 hat es sich in Deutschland etabliert. Und mal ehrlich: Gemeinsam machts auch einfach viel mehr Spaß. Man fiebert Seite an Seite mit, jubelt oder verzweifelt, ärgert sich oder liegt dem Nachbarn vor lauter Freude in den Armen. Auch am Niederrhein bieten sich heute Abend wieder zahlreiche Gelegenheiten zum Rudelgucken. Dabei reicht das Angebot von Open Air Veranstaltungen mit über 1.000 Zuschauern bis zum überschaubaren Rahmen in der Kneipe.

In den vergangenen beiden Wochen haben es Bundestrainer Julian Nagelsmann und seine Mannschaft während der Heim-Europameisterschaft geschafft, eine wahre EM-Euphorie in Deutschland zu wecken. Mit zwei souveränen Gruppensiegen und einem letztlich hart erkämpften und spät erreichten Unentschieden gegen die Schweiz, holte die deutsche Nationalmannschaft den Gruppensieg der Gruppe A.

Nun geht es heute Abend ab 21 Uhr im Dortmunder Stadion im Achtelfinale gegen Dänemark weiter. Die einzige skandinavische Nationalmannschaft, die sich für die EM-Endrunde in diesem Jahr qualifizieren konnte, hat sich übrigens in der Gruppe C durch die Fair-Play-Wertung den zweiten Platz hinter England und vor Slowenien gesichert. Die Dänen waren nach den drei Gruppenspielen nämlich punktgleich (3) und torgleich (2:2) mit Slowenien. Auch der direkte Vergleich endete unentschieden (1:1). Die Dänen kassierten jedoch in der Gruppenphase nur sechs gelbe Karten, Slowenien sieben. Gegen Dänemark geht Deutschland heute Abend als klarer Favorit ins Rennen. Doch TV-Experte und Weltmeister von 2014 Christoph Kramer warnte im ZDF auch vor dem Gegner und zog das dritte und schwerste Gruppenspiel der Nagelsmann-Elf als Vergleich heran: „Dänemark ist eine Fünferketten-Mannschaft – und gegen Fünferketten tun wir uns tendenziell schwer. Sie spielen schon ähnlich wie die Schweizer, aber in allem nicht so gut – vor allen Dingen vom Pressing her nicht.“ Tendenziell liege der deutschen Nationalmannschaft eine Viererketten-Mannschaft, die mehr Räume anbiete, besser. „Eine Fünferkette ist von unserem System her immer schwieriger zu bespielen, aber trotzdem sind wir klarer Favorit und wir werden dieser Favoritenrolle auch gerecht“, betonte Kramer.

Sollte die deutsche Nationalmannschaft heute Abend gegen Dänemark weiterkommen, wartet auf sie übrigens ein ganz schwerer weiterer Turnierverlauf: Im Viertelfinale könnte es gegen die bislang sehr starken Spanier weitergehen, während im Halbfinale Mit-Favorit Frankreich oder Portugal auf den Gastgeber dieser EM warten könnten. „Ich glaube, wir haben uns durch unseren Gruppensieg die schwerstmögliche Ausgangslage erarbeitet“, sagte TV-Experte und ebenfalls Weltmeister von 2014, Per Mertesacker im ZDF, der darin aber auch viel Positives fand. Denn sollte die deutsche Nationalmannschaft mit möglichen Siegen im Viertelfinale gegen Spanien und im Halbfinale gegen Frankreich ins Finale einziehen, habe sie es sich auch wirklich verdient, im Finale zu stehen. „Ich glaube, so sollte man auch rangehen“, betonte Mertesacker, während Kramer ergänzte: „Man kann ja nicht auf einen Turnierbaum hoffen. Hätte man das Spiel gegen die Schweiz verloren und man hätte vielleicht einen einfacheren Turnierbaum gehabt, hätte man aber auch das Gefühl gehabt, wir können geschlagen werden. Das Gefühl der Unbesiegbarkeit über einen langen Zeitraum ist besser als ein guter Turnierbaum.“ Das viel zitierte „Sommermärchen“ ist noch nicht zu Ende, das Ticket zum Achtelfinale für die deutsche Mannschaft ist aber gelöst: Deshalb zeigt auch das Freizeitzentrum Xanten (FZX) am heutigen Samstag ab 21 Uhr das Achtelfinal-Spiel der National-Elf gegen Dänemark auf einer großen Leinwand im Hafen Xanten. Dazu hat das FZX die Kapazitäten für das „Rudelgucken“ vergrößert, weil – auch aufgrund des zuvor stattfinden Kasalla-Konzertes ab 18.30 Uhr im Naturbad Xantener Südsee – mit einer größeren Nachfrage gerechnet wird. So wird etwa eine zweite LED-Leinwand für verbesserte Sichtverhältnisse sorgen. Zudem wurden die verschiedenen Gastronomieangebote zur Versorgung der Gäste direkt an der Promenade des Hafens Xanten vergrößert. Geöffnet ist die Public Viewing-Area am Hafen in Xanten ab zirka 19 Uhr. Der Eintritt und die Platzwahl sind frei. Das Mitbringen von eigenen Speisen und Getränken ist nicht gestattet.

Mit diesem Ansturm hätte Veranstalter Tim Verfondern im Vorfeld nicht unbedingt gerechnet, aber das Kleverland ist mittendrin im EM-Fieber. „Schon wieder ausverkauft“, hieß es am vergangenen Sonntag beim Spiel der deutschen Elf gegen die Schweiz. Knapp 1.000 Leute können auch heute Abend im Klever Forstgarten gemeinsam das Spiel verfolgen, davor und danach gibts Fußball-Stimmungs-Songs vom DJ und natürlich gibt es auch reichlich zu essen und trinken. Die Abendkasse öffnet um 19.30 Uhr. Prinzipiell sind dort 100 Karten reserviert für Schüler, Studenten und Menschen mit Behinderung (fünf Euro), einige reguläre Tickets (zehn Euro) wird es ebenfalls noch geben. „Am besten zeitig vor Ort sein“, rät Verfondern. Alle Spiele der Europameisterschaft können auch im Biergarten am Holländer See in Geldern auf einer Großbildleinwand verfolgt werden. Der Biergarten ist ab 12 Uhr bis Mitternacht geöffnet (bei Verlängerung auch länger), der Eintritt ist frei. Reservierungen sind nicht möglich, es gilt das Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Nach der sehr guten Resonanz auf die ersten EM-Übertragungen hat Gastronom Daniel Thomas für die weiteren Spiele eine dritte Theke und deutlich mehr Mitarbeiter für Speisen und Getränke im Einsatz. Auch im Naturfreibad Eyller See in Kerken dreht sich während der Fußball-Europameisterschaft alles um den unangefochtenen Nationalsport Nummer Eins der Deutschen. Nicht nur, wer sich bei den gestiegenen Temperaturen abgekühlt hat, kann sich zu den regulären Spielzeiten dem Public Viewing anschließen, um mitzufiebern und sich mit anderen Fans auszutauschen. Der Eintritt ist frei.

Das Bürgerhaus Weeze überträgt alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft sowie das Finale. Die Besucherzahl ist auf maximal 300 Personen begrenzt, der Eintritt ist frei. Einlass ist jeweils eine Stunde vor Spielbeginn.

NN-Orakel Pedro (zuhause im Klever Tiergarten) hat erst etwas gezögert, sich dann aber klar für einen Sieg der deutschen Mannschaft entschieden. Hoffentlich hat er recht...

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