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Blicken gemeinsam auf zehn Jahre Kooperation von PAN-Stiftung und HSRW zurück: (v. l.) Irene Möllenbeck, Christian Stindl und Gabriele Krafft. NN-Foto: MB
14. Juli 2024 · Michael Bühs · Emmerich

Eine Dekade kultureller Zusammenarbeit zwischen PAN und HSRW

Zehn Jahre Kooperation des Emmericher Plakatmuseums und der Hochschule Rhein-Waal

EMMERICH. Für die knapp 20 jungen Studenten ist es eine besondere Erfahrung. „Viele kennen die Arbeiten der Künstler aus dem Internet, das ist aber eine distanzierte Betrachtung. Hier stehen sie jetzt vor den Originalen, das ist ein ganz anderer Ansatz“, sagt Christian Stindl. Der Professorenvertreter für Medienproduktion der Fakultät Kommunikation und Umwelt an der Hochschule Rhein-Waal – Campus Kamp-Lintfort steht mit seinen Studenten des Studiengangs Informations- und Kommunikationsdesign im Archiv des PAN Kunstforums in Emmerich und „blättert“ in der umfangreichen Sammlung des Museums. Dieser Besuch ist Teil der seit mittlerweile zehn Jahren bestehenden Kooperation zwischen dem PAN und der HSRW.

Den Grundstein legen 2014 Irene Möllenbeck, Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung PAN Kunstforum, und Beisitzerin Gabriele Krafft mit einem Besuch am HSRW-Campus Kamp-Lintfort bei Professor Michael Pichler. „Die Zusammenarbeit mit Hochschulen ist im Stiftungszweck festgeschrieben, auch als Innovationsfaktor“, erläutert Möllenbeck. „Die HSRW, quasi vor unserer Haustür, lag da auf der Hand. Mit Professor Pichler sind wir auf einen sehr interessierten Gesprächspartner getroffen. Er fand die Idee einer Kooperation bereichernd für die Studenten der jungen Fakultät.“

Gestaltung der Achse PAN – Rheinpromenade

Seitdem haben PAN und HSRW verschiedene Projekte umgesetzt, die teils „erfolgreiche Früchte getragen haben“, berichtet Möllenbeck. Es begann mit den Siebdruck-Workshop im PAN über mehrere Jahre durch eine wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule. Ein „sehr aufwendiges Projekt, auch seitens der Studenten, die viele kreative Ideen hatten“, erinnert sich Gabriele Krafft, war die Gestaltung der Achse PAN – Rheinpromenade. Umgesetzt wurden temporäre Fußspuren, die von der Promenade zum Museum führten. „Daraus entstand erst die Idee, die Achse überhaupt zu gestalten“, sagt Möllenbeck.

Zwar gab es auch Projekte, die während des Studiengangs entwickelt wurden, aber aus verschiedenen Gründen nicht umgesetzt werden konnten, darunter die neue Gestaltung der PAN-Homepage. Wo die Kooperation jedoch besagte „Früchte“ trug, waren die Praxissemester der Studenten im Plakatmuseum. „Wir haben viele internationale Studenten, für die es oft schwierig ist, Praktikumsstellen zu finden, beispielsweise aufgrund der Sprachbarriere“, sagt Christian Stindl. „Daher sind wir sehr froh über die Kooperation mit Kulturpartnern wie dem PAN.“ Im Rahmen der Praktika unterstützten die Studenten die Digitalisierung der Plakatsammlung des Museums. Aus Sicht der Kooperationspartner eine wertvolle Erfahrung. „Professor Pichler sagte immer: Das Archivieren ist durch sichten, sortieren und verschlagworten der Plakate auch eine Form von sehr gestalterischem Arbeiten“, erzählt Irene Möllenbeck. „Man beschäftigt sich dabei intensiv mit dem Künstler und seiner Technik“, ergänzt Gabriele Krafft. Und für Christian Stindl steht fest: „Verstehen geht über begreifen.“

Tatsächlich muss man beim Thema Praktika jedoch in der Vergangenheit sprechen, da die Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 die Kooperation in weiten Teilen zum Erliegen brachte. Die Digitalisierung des Archivs hat inzwischen Manfred Koch übernommen. Nachdem die Plakate gesichtet, sortiert und nummeriert sind, fotografiert er sie nun. Abschließend folgt mit der Verschlagwortung der aufwendigste Schritt der Digitalisierung.

Besuche, Recherchen und Ausstellungen von Studenten

Weitere konkrete Projekte zwischen PAN und Hochschule gibt es derzeit nicht, sind aber für die Zukunft wieder geplant. „Das Interesse an der Zusammenarbeit sei unverändert groß, betont Stindl. Zumindest die Besuche im Emmericher Museum sind wieder angelaufen. So war Stindl mit seinen Studenten im Rahmen des Kursmoduls Grundlagen der Typografie in dieser Woche vor Ort. „Es geht nicht nur darum, dass unsere Studenten im Archiv die Originale in die Hand nehmen können“, betont Stindl. „Wir wollen ihnen auch begreifbar machen, was sich alles im Umfeld der Hochschule an Kunst und Kultur bewegt.“ Neben einer Führung mit Kuratorin Christiane van Haaren durch die aktuelle Ausstellung von Holger Matthies wurde auch der Jüdische Kulturraum vorgestellt.

Für die Zukunft bietet das PAN Studenten nicht nur die Möglichkeit, etwa für Bachelor- und Masterarbeiten im Archiv zu recherchieren. Auch Ausstellung sind laut Möllenbeck denkbar. „Die Räume der Hochschule sind dafür nicht ideal“, weiß Stindl. „Das PAN jedoch ist super. Und uns ist es wichtig, unseren Studenten eine Plattform zu bieten, sich zu präsentieren.“

Im Herbst 2025 ist laut Möllenbeck eine Ausstellung zum Thema Reisen im PAN angedacht: „Vielleicht bietet sich dazu ja ein Projekt über nachhaltiges Reisen an.“

Blicken gemeinsam auf zehn Jahre Kooperation von PAN-Stiftung und HSRW zurück: (v. l.) Irene Möllenbeck, Christian Stindl und Gabriele Krafft. NN-Foto: MB

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