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Freuen sich auf die Theaterspielzeit: Bürgermeister Wolfgang Gebing und Stephan Derks vom städtischen Kulturamt.NN-Foto: Rüdiger Dehnen
15. Juni 2024 · Heiner Frost · Kleve

Ein bisschen komödienlastig

Der Theaterspielplan für die Saison 2024/25 in Kleve ist da: Los geht es am 28. September

KLEVE. „Zwei Männer ganz nackt“, heißt es auf dem Theaterprogrammfaltblatt. Zum Foto nehmen Aufstellung: Zwei Männer – ganz angezogen: Wolfgang Gebing (Bürgermeister) und Stephan Derks (Kulturangelegenheiten) stellen Kleves Theaterspielpan für die Saison 2024/ 2025 vor.

Die Spielzeit startet am 28. September mit der Komödie „Und wenn wir alle zusammenziehen?“, basierend auf dem französischen Spielfilm von Stéphane Robelin. Weiter geht es am 1. Dezember mit der Komödie „Zwei Männer ganz nackt“ von Sébastien Thiéry. Die Hamburger Kammerspiele zeigen am 13. Dezember die Komödie „Der koschere Himmel“, basierend auf dem Roman „Das jüdische Begräbnis“ von Lothar Schöne. Die Komödie „Weinprobe für Anfänger“ wird am 31. März auf die Bühne gebracht. Diese Inszenierung von der Komödie am Kurfürstendamm erhielt 2019 den Prix Molière. Traditionell ist auch das Ohnsorg Theater Hamburg im Klever Spielplan vertreten. Es zeigt am 29. April die Komödie „Carmen darf nicht platzen“. Beendet wird die Theatersaison am 17. Mai mit „Mord im Schützenverein“ vom Rheinischen Landestheater Neuss. Ebenfalls eine Komödie. Was gemerkt? Da fehlt doch was. Oder etwa nicht? Festhalten lässt sich: Wer‘s leicht mag, ist im Klever Theaterspielplan gut aufgehoben. Alternativ kann man natürlich auch ins Theater im Fluss, ins XOX-Theater oder ins Bedburg-Hauer mini-art.

Stephan Derks lässt Zahlen sprechen. Die letzten beiden Spielzeiten brachten eine deutliche Publikumsvermehrung. In der Spielzeit 2022/ 2023 kamen 1.180 Besucher, 2023/2024 waren es 1.945. Man sei „in jeder Saison bemüht, ein vielfältiges, abwechslungsreiches und hochkarätiges Angebot zusammenzustellen“, sagt Derks. Trotzdem verströmt der Theaterspielplan ein irgendwie eindimensionales Aroma. Findet zumindest der Verfasser dieses Berichts. Kultur scheint zur Mehrheitenfrage geworden zu sein. Soll ja nicht alles in Ernst ertrinken, aber wie wär’s mit wenigstens einem Stück für „die anderen“? Richtig – das hier soll ein Infotext sein und kein Kommentar. Trotzdem. Wenn der Ball schon auf dem Punkt liegt, sei er auch verwandelt: Eine Theaterspielzeit als Angriff auf die Lachmuskeln. Da sei ja noch das Abi-Stück, sagt Stephan Derks. Diesmal „kleistert“ es: „Der zerbrochene Krug“. Kleiner Hinweis am Rande: Lustspiel. Aber: Da hatte die Stadt keinen Einfluss drauf. „Das Abi-Stück ist ja nicht nur für die Schulen gedacht. Da können alle hingehen“, sagt Derks. Stimmt. Letztlich entscheidet ohnehin das Publikum. Eine gute Nachricht: „Noch bevor wir richtig mit der Werbung angefangen haben, sind bereits 637 Karten verkauft“, freut sich Derks. Das war nicht immer so. Das Konzept, leichte Unterhaltung und große Namen (etwa Rufus Beck, am 1. Dezember in Kleve zu Gast), scheint aufzugehen.

Die anstehende Spielzeit 2024/2025 ist – nach über 20 Jahren im Kulturbereich – Derks‘ Finalsaison. Im Frühjahr „verreist“ Derks in den Ruhestand. Immerhin: Ein Nachfolger steht bereits fest und wird demnächst eingearbeitet. Sein Name: Michael Hendricks. „Er war vorher im Bereich Beschaffung tätig“, so Derks, „und bei der Zusammenstellung eines Spielplans geht es ja im weitesten Sinne auch ein bisschen um Beschaffung.“ So kann man es natürlich auch formulieren. Mal sehen, was Hendricks in der Spielzeit 2025/2026 „beschaffen“ wird. Vielleicht braucht es in düsteren Zeiten Ablenkung. Aber immer nur Lachen? Was die Frage der Komödienlastigkeit angeht, blickt Bürgermeister Wolfgang Gebing auf die Konzerte der Stadt Kleve: „In einem Konzertprogramm lassen sich verschiedene Stilrichtungen unterbringen. Das ist bei einem Theaterabend nicht möglich.“ Wohl wahr – aber in einer gesamten Spielzeit...

Doch zurück zu den Infos: Der Eintritt kostet 16 bis 18 Euro (je nach Kategorie), Schüler und Studenten zahlen fünf Euro. Abos gibt‘s natürlich auch. Das Schnupper-Abo bietet großes Theater zum kleinen Preis. Aber Vorsicht: Limitiertes Angebot. Pro Spielzeit stehen 150 Abos zum Verkauf. Beim Schnupper-Abo sind drei Veranstaltungen zum Preis von 36 Euro (ermäßigt zwölf Euro) zu haben. Natürlich steht das gesamte Programm auch auf der Internetseite der Stadt Kleve zum Download bereit. Auf Wunsch wird es auch per Post verschickt. Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und bei Stephan Derks, Telefon 02821/ 84254. Sämtliche Aufführungen finden in der Stadthalle statt.

Auch an die Jüngeren wird gedacht. „Click safer“ ist Präventivtheater für Schulen. Es geht gegen „Cybermobbing & Gefahren im Internet“. Zu sehen in zwei Vorstellungen am 8. April. Und dann wäre da noch das Theater für die Kleinsten. „Die Abenteuer von Mama Muh“ gibt‘s am 29. September, gefolgt von „Kommissar Gordon: Der erste Fall“ (27. Oktober), „Der Grüffelo“ (30. November), „Morgen, Findus, wird‘s was geben“ (21. Dezember), „Aladin und die Wunderlampe“ (26. Januar), „Die drei Fragezeichen Kids – Der singende Geist“ (16. März) und zum Abschluss gibt‘s „Maunz`und Wuffs guter Tag“ (6. April). Auch hier läuft bereits der Vorverkauf (Tickets je vier Euro).

Freuen sich auf die Theaterspielzeit: Bürgermeister Wolfgang Gebing und Stephan Derks vom städtischen Kulturamt.NN-Foto: Rüdiger Dehnen

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