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Erläuterten die Zielvereinbarung: (v.l.) Marc Schlischka, Bürgermeister Sven Kaiser, Reinhard Winkler und Helmut Holla. NN-Foto: Thomas Langer
11. Juni 2024 · Thomas Langer · Geldern

Zielvereinbarung definiert Sportförderziele für Geldern

Sieben Handlungsfelder sollen bis 2028 partnerschaftlich umgesetzt werden

GELDERN. Nachdem der Sportausschuss sie bereits im Frühjahr beschlossen hatte, haben Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser und Reinhard Winkler, erster Vorsitzender des Stadtsportverbandes, zuletzt die Zielvereinbarung „Für den Sport in der Stadt Geldern“ offiziell unterzeichnet. Diese basiert auf dem „Sportpakt Geldern“ und legt die Sportförderziele bis 2028 fest.

Eines der sieben Handlungsfelder ist die Öffentlichkeitsarbeit, mit der man den Sport in der öffentlichen Wahrnehmung sichtbarer machen möchte. Marc Schlischka, hauptamtlicher Geschäftsführer des Stadtsportverbands (SSV), erläutert: „Wir haben alle digitalen Plattformen des Stadtsportverbandes mithilfe eines Förderprogramms noch einmal überarbeitet, um den Sport in Geldern gesamtheitlich darstellen zu können.“ Bald soll auch ein Kommunikationskonzept erstellt werden, um die Vereine und Ehrenamtler richtig anzusprechen. „So wollen wir einen Mehrwert schaffen, damit wir als Stadtsportverband als Service- und Dienstleister wahrgenommen und genutzt werden.“ Zum Beispiel als Ansprechpartner für Förderungen.

„Beratung und Information“ ist allerdings auch ein eigenes Handlungsfeld. Hier sei man bereits fleißig am Werk: Mithilfe von Fördermitteln entstehe derzeit eine eigene Beratungs- und Informationsplattform für Vereine. Hierüber soll bedarfsgerecht zu aktuellen Themen informiert und beraten werden – zum Beispiel zu Daten- und Kinderschutz oder einer professionellen Website. Konkreter sollen Vereine über Befragungen zudem ihren eigenen Ist-Zustand zu bestimmten Themen herausfinden können, um anschließend eine entsprechende Beratung in verschiedenen Formen zu erhalten. Die Plattform soll voraussichtlich im 3. oder 4. Quartal an den Start gehen. Zugang zu ihr wird es über die Internetseite des SSV geben.

Ein anderes Handlungsfeld stellt die „Sportinfrastruktur“ dar. „Wichtig ist, dass Vereine den Mehrwert des öffentlichen Raums für sich erkennen und dort ihre Angebote darstellen können, um darüber neue Mitglieder zu gewinnen“, sagt Schlischka. Als Beispiel nennt er die Outdoor-Fitnessanlage des SSV am Friedrich-Spee-Gymnasium. „Es gibt aber auch darüber hinaus Parks und Grünanlagen, die für Angebote geeignet sein könnten.“ Schlischka und Bürgermeister Sven Kaiser sind sich darüber hinaus einig, dass der öffentliche Raum auch für den selbstorganisierten, nicht-vereinsgebundenen Sport wichtig sei.

Die weiteren Handlungsfelder umfassen die „Vertretung des Sports“, „finanzielle Förderung“, Netzwerk und Kooperation“ sowie „Programme und Projekte“. Über den letztgenannten Punkt soll ein breiter Zugang zum Sport für alle Bürger sichergestellt werden. „Da gibt es ganz viele Möglichkeiten“, sagt Schlischka. Man wolle dabei bedarfsgerecht vorgehen.

„Wir werden dafür mit der Stadt Geldern und dem Kreissportbund zusammenarbeiten und auch Fördermittel nutzen, um Angebote wie das Sportkarussell weiterzuführen, aber auch um Angebote wie ‚Sport im Park‘ auszuweiten.“ Zu viele Mittel, um alle Angebote in Eigeninitiative umzusetzen, habe man nämlich nicht.

Die Hintergründe

Der Ursprung der neuen Zielvereinbarung ist die Sportentwicklungsplanung von 2018, auf die zwei Jahre später wiederum der Sportpakt Geldern folgte. Dessen zentraler Inhalt war die Professionalisierung des SSV durch die Schaffung des Amtes, das Marc Schlischka seither ausübt.

Laut Reinhard Winkler habe die Stadt Geldern hierdurch ein Alleinstellungsmerkmal im Kreis: „Ich glaube, wir sind der einzige Stadtsportverband, der auf Initiative der Verwaltung und Politik einen hauptamtlichen Geschäftsführer hat.“

Er und der SSV seien der Politik dankbar für diesen Schritt, könne man als Ehrenamtler all die vielfältigen anfallenden Tätigkeiten doch nicht allein leisten.

2022 wurden schließlich auch das Leitbild des SSV sowie der Vereinszweck und die Grundsätze der Tätigkeiten überarbeitet. „Wir wollten aber gerne auch konkrete Maßnahmen entwickeln. Deswegen haben wir in vielen Gesprächen diese Zielvereinbarung erarbeitet“, erzählt Schlischka. Dabei hätten auch die Strategiepapiere des Landessportbundes und des deutschen olympischen Sportbundes eine Rolle gespielt – nur eben auf die lokale Ebene heruntergebrochen.

Mit den ausformulierten Zielen ist die Angelegenheit aber noch nicht zementiert: Auch an aktuelle Entwicklungen wolle man sich anpassen. Daher schreibe die Zielvereinbarung regelmäßige Austausche und die Zusammenarbeit zwischen allen Interessengruppen vor. Das schließt neben Verwaltung und SSV auch die Vereine und Fraktionen im Rat ein. „Die aktuellen Ziele sollen regelmäßig bewertet und fortgeschrieben werden. Ich glaube, es wird in den nächsten Jahren Veränderungen geben, an die wir uns anpassen müssen.“

Thomas Langer

Erläuterten die Zielvereinbarung: (v.l.) Marc Schlischka, Bürgermeister Sven Kaiser, Reinhard Winkler und Helmut Holla. NN-Foto: Thomas Langer

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