Musikprojekt für Kids am Wahrsmannshof Rees
Dreitägiger Ferienworkshop „Gute Ernährung – gut für die Umwelt“ als Kooperation mit der Rockschule
Zum dritten Mal hat es dabei an drei Projekttagen in Rees die Kombination aus Musik und Umwelt gegeben, „immer mit anderen Schwerpunkten“, erläutert Tuve von Bremen, Projektleiter am Wahrsmannshof. „Diesmal haben wir das Thema Ernährung aus verschiedenen Blickwinkeln betracht.“
Bevor die Kinder sich jedoch daran machen können, mit Musik und Liedtexten eine Verknüpfung von gesunden und nachhaltig produzierten Lebensmitteln auf der einen sowie dem Schutz von Natur und Klima auf der anderen Seite herzustellen, „haben sie erst einmal viel Input von uns erhalten“, berichtet Tuve von Bremen.
Dieser Input gliedert sich in besagte unterschiedliche Blickwinkel, die mit bestimmten Fragen verknüpft sind. Zum einen die Gesundheit: Was essen wir? Weshalb essen wir überhaupt? Dann die Frage nach der Klimafreundlichkeit: Welche Produkte hinterlassen welchen CO2-Abdruck? „Dabei haben wir beispielsweise festgestellt, dass Fleisch aufgrund der Produktion eher schlecht ist, aufgrund des hohen CO2-Verbrauchs“, sagt von Bremen. Auch Obst und Gemüse muss man sehr differenziert betrachten, lernen die Kinder. „Es kommt aus verschiedenen Teilen der Welt. Wir haben den Kindern gezeigt, dass wir die Entscheidungsfreiheit haben, etwa bei Äpfeln: Nehme ich welche, die in Deutschland angebaut wurden, oder in Neuseeland?“
Weiteren Input – spricht Informationen – erhalten die Kinder zum Thema Naturfreundlichkeit: Dabei geht es beispielsweise um Bio-Siegel, Massentierhaltung und Haltungsformen. Vier Punkt ist die Menschenfreundlichkeit: Hier betrachten die jungen Projektteilnehmer den Fair-Trade-Aspekt näher. „Wenn beispielsweise die Kakao-Bauern ist Westafrika fair entlohnt werden, lässt sich auf diese Weise Kinderarbeit verhindern“, vermittelt von Bremen den Kindern. Denn mit fairem Lohn für die Bauern müssen nicht deren Söhne und Töchter ihre Kindheit auf den Plantagen verbringen, um die Familie versorgen zu können. „Auch werden dank Fair Trade Schulen für die Kinder gebaut“, weiß von Bremen zu berichten.
Mit der Entwicklung eigener Handlungsoptionen für die Zukunft verfolgt der Workshop ein weiteres Ziel. Passend dazu „haben wir auch gemeinsam gekocht und den Kindern dabei gezeigt, dass sich mit frischen Produkten leckere und klimafreundliche Speisen zaubern lassen“, erzählt von Bremen und fügt hinzu: „Es müssen nicht immer Fertigprodukte sein.“
Nach dieser Vielzahl an Informationen geht es um die Frage: Worüber wollen die Kinder am Wahrsmannshof Lieder schreiben? Schnell fällt die Entscheidung auf zwei Themen: Kinderarbeit – „fair denken, fair handeln“ – und Tierhaltung. Mit Unterstützung von Marco Launert von der Rockschule schreiben sie die Texte, proben die Songs. Um den Kopf zwischendurch freizubekommen, werden kleine „Auszeiten“ eingeschoben, zum Beispiel in Form von Body Percussion, bei der der Körper als Musikinstrument dient. Am letzten Tag folgt dann die Aufführung vor Eltern und Verwandten am Wahrsmannshof.
Gruppe ist gut informiert
Rückblickend zeigt sich von Bremen begeistert, dass die Gruppe „über viele Themen recht gut Bescheid wusste, etwa über Bio-Siegel und Gemüse-Anbau“. Er ist überzeugt, dass viele Inhalte des Workshops bei den Kindern länger im Gedächtnis bleiben werden, „immerhin haben sie ja auch die Texte für die Lieder selbst geschrieben. Und durch die Musik können wir die Kinder auf einer emotionalen Ebene erreichen – das spricht sie noch mehr an.“
Das nächste Projekt am Wahrsmannshof in Form eines Artenschutz-Workshops steht in den Osterferien 2025 an. Weitere Informationen gibt es unter www.wahrsmannshof.de.
Gemeinsam mit Marco Launert schreiben die Kinder eigene Lieder über bestimmte Themen des Projekts..
Die jungen Teilnehmer des Ferien-Workshops am Wahrsmannshof in Rees. Fotos (2): Wahrsmannshof
Michael Bühs ist Redakteur bei den Niederrhein Nachrichten und betreut die Ausgabe Emmerich/Rees.
