Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Weitere Informationen
Ayleen Grosse zeigt Daniel die Welt des E-Commerce. Foto: JK
26. Juli 2024 · Jacqueline Kurschatke · Geldern

Jobsurfing am Niederrhein: Drei Tage als Kaufmann für E-Commerce

NN sprechen mit Daniel über sein aktuelles Schnupperpraktikum

GELDERN. Die LEADER-Region „Leistende Landschaft“ veranstaltet aktuell das Projekt „Jobsurfing Niederrhein“, bei dem zwei junge Menschen – die „Jobsurfer“ – über einige Wochen in jeweils zehn Ausbildungsberufe hineinschnuppern. Mit dem Projekt soll die Vielfalt zukunftsfähiger Job-Möglichkeiten in Szene gesetzt werden – aus der Perspektive von jungen Menschen für junge Menschen. Die NN haben den Jobsurfer Daniel während seines Praktikums in dem Gelderner Unternehmen ONERGYS getroffen.

Welche Anforderungen erwarten junge Bewerber in einem Unternehmen und welche Seiten eines Berufes hätte man auf den ersten Blick nicht vermutet? Diese Fragen beantworten die Jobsurfer Rieke und Daniel. Seit Mai absolvieren sie regelmäßig dreitägige Praktika in unterschiedlichen Branchen und dokumentieren ihre Erlebnisse in den Sozialen Medien und auf der Homepage www.jobsurfing-niederrhein.de. Es gehe dabei darum, einen möglichst authentischen Einblick zu geben, wie Daniel beschreibt: „Das Jobsurfen ist eine schöne Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln. Man sieht was Menschen in ihren unterschiedlichen Berufen leisten und ist gleichzeitig ein Stück dankbarer für ihre Arbeit. Ich glaube, dass es vielen jungen Menschen schwerer fällt, ihre Informationen nur aus Fakten oder Jobbeschreibungen zu entnehmen. Als Jobsurfer können wir darüber sprechen, wie eine Tätigkeit wirklich ist und die Fragen stellen, die für junge Menschen wichtig sind.“

Der Vorteil: Daniel und Rieke seien mit ihrem Alter gleichzeitig auch die Zielgruppe, die sie ansprechen. Andere Jugendliche sehen ihren künftigen Ausbildungsberuf also „durch die Brille eines anderen jungen Menschen“, wie Matthias Wenten von der Agentur „document1“ beschreibt. Das Unternehmen koordiniert die Besuche der Jobsurfer und ist auch für die Produktion von Beiträgen mitverantwortlich. Und bei denen stehe diese genannte Authentizität ebenfalls an allererster Stelle, denn zum Teil nehmen die Jobsurfer für ihre Videos selbst die Kamera in die Hand: „Es geht nicht darum, dass alles perfekt ist. Es geht um junge Menschen, die anderen jungen Menschen einen Einblick in die Arbeitswelt und wertvolle Ideen für ihre Berufswahl liefern“, erklärt Wenten weiter.

Bis jetzt waren Daniel und Rieke schon in insgesamt elf Betrieben unterwegs. Dabei bewegen sie sich zwischen den Kommunen Geldern, Straelen, Nettetal und Kevelaer hin und her. Gezeigt werden ausschließlich Ausbildungsberufe.

Denn das ist die Mission des Projektes: Die Ausbildung als attraktiven Einstieg ins Berufsleben in den Fokus rücken und zeigen, was am Niederrhein alles möglich ist. Auch ONERGYS habe sich aus diesem Grund bereit erklärt ein Teil des Projektes zu werden wie Ayleen Grosse, Personal-Managerin bei ONERGYS erklärt: „Wir haben uns dazu entschieden mitzumachen, um zu zeigen, dass man auch ohne Studium hier auf dem Land viel erreichen und glücklich werden kann.“ Das Handelsunternehmen vertreibt technische Ersatzteile für Industrie- und Stationärmotoren zur „dezentralen Energieerzeugung“. Die Ersatzteile kommen weltweit zum Beispiel in Blockheizkraftwerken (BHKW) und Anlagen der Kraft-Wärmekopplung (KWK) zum Einsatz. Andere Bereiche, in denen diese Ersatzteile Gebrauch finden, sind Biogasanlagen, mit Erdgas betriebene Kraftwerke, Anwendungen für Deponie- oder Klärgas, aber auch in stationären Notstromaggregaten.

ONERGYS ist in mehrere Fachabteilungen gegliedert und bildet daher Kaufleute im Groß- und Außenhandel und im E-Commerce sowie Fachkräfte für Lagerlogistik aus. Auch der Bereich Export ist ein wichtiger Bestandteil für ONERGYS.

Daniel durchläuft an seinen drei Praktikumstagen alle Bereiche der Ausbildung als Kaufmann für E-Commerce. So lernt er etwas über die Produkte, erfährt, wie eine Bestellung abgerufen und verschickt wird. Außerdem gehören noch Online-Vertrieb und Marketing dazu. Zu der Gestaltung des Praktikums erklärt Grosse: „Als Unternehmen waren wir sehr frei darin, das Praktikum zu gestalten. Vorher gibt es aber immer auch ein Gespräch mit allen Beteiligten. Dort wird besprochen, welche interessanten Facetten der Beruf bietet, und was sich am meisten zu zeigen lohnt.“

Andere Branchen die Daniel und Rieke bereits kennenlernen durften, sind zum Beispiel die Ausbildungen zum Gärtner mit Fachrichtung Baumschule, Fachmann für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie, Metallbauerin, Anlagenmechanikerin Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Medienkauffrau Digital und Print oder Erzieher. Das Projekt zeigt: Auch auf dem Land kann man in jedem Bereich den passenden Job für sich finden. Das zu verdeutlichen hat auch Daniel zu seinem persönlichen Anliegen gemacht. Der Jobsurfer kommt eigentlich aus Gütersloh und blickt mit anderen Augen auf die Region: „Der Niederrhein hat einen großen Freizeitwert und bietet viele Vorteile wie den Flughafen oder große Festivals. Das und die vielen spannenden Berufsmöglichkeiten sind super Voraussetzungen für junge Menschen, hier ihre Zukunft zu gestalten.“

Die Jobsurfer Daniel und Rieke. Foto: Leistende Landschaft e.V

Die Jobsurfer Daniel und Rieke. Foto: Leistende Landschaft e.V

Ayleen Grosse zeigt Daniel die Welt des E-Commerce. Foto: JK

weitere Artikel