Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Weitere Informationen
Andrea Steinmeier (l.), Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Pfalzdorf, und Jutta Seven (r.) Fraktionsvorsitzende der SPD Goch, legen die Argumente der Sozialdemokraten für einen Schulstandort dar. NN-Foto: CDS
2. Mai 2024 · Corinna Denzer-Schmidt · Goch

„Ja“ oder „Nein“ – das ist die Frage

Der Bürgerentscheid in Sachen Grundschulstandort Kessel und Asperden läuft noch bis zum Donnerstag, 23. Mai

GOCH (CDS). Schule, das sei immer ein emotional aufgeladenes Thema, dessen sind sich Jutta Seven, Fraktionsvorsitzende der SPD Goch, und Andrea Steinmeier, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Pfalzdorf, bewusst. Deshalb ist es ihnen wichtig, noch einmal die Argumente darzulegen, mit denen sich die Gocher SPD für einen zentralen Schulneubau in Asperden ausspricht und damit gegen den Erhalt der zwei getrennten Schulstandorte der Niers-Kendel-Schule in Kessel und Asperden. Aktuell – noch bis zum 23. Mai – läuft der Bürgerentscheid „Schule bleibt“, in dessen Rahmen alle wahlberechtigten Gocher zur Abstimmung per Briefwahl aufgerufen sind. Wer für einen Neubau ist, der muss mit „Nein“ stimmen, wer für den Erhalt ist, der kreuzt „Ja“ an. Der Bürgerentscheid braucht 20 Prozent „Ja-Stimmen“, um den Ratsbeschluss aufzuheben. Gibt es mehr „Nein“-Stimmen beziehungsweise werden die 20 Prozent nicht erreicht, ist der Bürgerentscheid nicht erfolgreich.

Das Thema bewege die Menschen, und der Bürgerentscheid sei eine gute Sache. Und beide betonen die immer faire Kommunikation auf Augenhöhe mit der Bürgerinitiative, die sich für den Erhalt beider Standorte einsetzt; zunächst das Bürgerbegehren und damit nun den Bürgerentscheid angestoßen hatte. „Persönlich tut es mir auch leid, eine Dorfschule zu schließen“, so Andrea Steinmeier. Für die SPD stehe aber im Vordergrund, dass die beiden Schulstandorte nicht mehr den Anforderungen an eine moderne Schule entsprächen. Und Jutta Seven ergänzt: „Bei einem Umbau alter Gebäude können immer noch weitere, unkalkulierbare Kosten entstehen“. Natürlich habe man nicht als Einziges die Kosten im Blick: „Wir brauchen eine moderne Schule, bei der man nicht in zehn Jahren wieder anbauen muss“, führt sie aus. Die Vorteile eines Standortes lägen klar auf der Hand: Kein Pendeln mehr für Schüler, Lehrer, Ogata- und Verwaltungsmitarbeiter sowie eine bessere Erreichbarkeit, vor allem auch für Kinder aus den Gocher Ortschaften. Und nicht zuletzt sei es einfacher, Lehrpersonal zu gewinnen, wenn es nur einen Standort gebe. „Alle Fachleute sprechen sich für einen Standort aus“, so Seven und Steinmeier. Zudem wichtig: Es werde nicht im Bestand umgebaut, die beiden Schulstandorte würden durch einen Neubau nicht belästigt.

Die SPD möchte mit einem Flyer sowie Erklärvideos auf Facebook und Instagram auf ihren Standpunkt aufmerksam machen. „Am 11. Mai wird es auch eine Aktion in der Stadt geben“, berichtet Andrea Steinmeier.

Flyer

Außerdem gibt es noch einen gemeinsamen Flyer, auf dem das BürgerForumGoch (BfG), Bündnis90/Die Grünen und die Sozialdemokraten jeweils drei ihrer Argumente für einen zentralen Standort darlegen. So heißt es dort unter anderem, dass die Schulgemeinschaft an einem Ort noch stärker zusammenwachse und der Spaß am Lernen größer sei. Der Ganztag sei vielfältiger und zukunftsweisender an einem Standort zu gestalten. Denn dieser brauche genügend Lebens- und Entfaltungsraum.

Das BFG hatte zudem schon damit argumentiert, den Wünschen der Schulpflegschaft, der Eltern und des Schulamtes des Kreises Kleve gefolgt zu sein und sich damit für den Neubau einer zukunftsfähigen Grundschule ausgesprochen zu haben. Zudem könne nur mit einer Ein-Standort Lösung eine lange Beschulung der Schüler in Containern während der Umbauphase verhindert werden. Die Ein-Standort-Lösung sei aus pädagogischen und erzieherischen Gesichtspunkten sinnvoller und fördere die Gemeinschaft über die Ortsgrenzen hinaus, wie es auch schon in vielen Vereinen der Fall sei. Einen anderen Standpunkt vertritt der Vorstand des Fördervereins des Kindergartens St. Stephanus Kessel, der ausdrücklich die Anliegen des Bürgerbegehrens/des Bürgerentscheids unterstützt und sich mit einem offenen Brief an die Öffentlichkeit wendet: „Wir möchten Sie auf diesem Wege bitten: Wie auch immer Sie sich in der Sache positionieren – bitte nutzen Sie Ihre Stimme und stimmen Sie ab! Lassen Sie eine Entscheidung, die für so viele Kinder und ihre Familien von erheblicher Bedeutung ist, nicht von Zufälligkeiten durch eine niedrige Wahlbeteiligung abhängen....Wir sind der Meinung, dass kurze Wege und dezentrale, überschaubare Strukturen für unsere kleinsten Schüler von unschätzbarem Wert sind. Wir wünschen uns eine Schullandschaft, in der auch stillere und kleinere Kinder nicht ,in der Masse untergehen‘. Wir sprechen uns für die größeren Schulhöfe gegenüber dem geplanten Neubau und für mehr Fußwege statt Elterntaxis aus. Unabhängig davon, welche Position Sie am Ende ganz persönlich unterstützen, bitten wir Sie aber um eines: Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung! Wählen Sie! Und nutzen Sie Ihre Stimme!“ Auch die Gocher CDU-Fraktion unterstützt den Vorschlag der Bürgerinitiatve und damit den Erhalt beider Schulstandorte.

Andrea Steinmeier (l.), Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Pfalzdorf, und Jutta Seven (r.) Fraktionsvorsitzende der SPD Goch, legen die Argumente der Sozialdemokraten für einen Schulstandort dar. NN-Foto: CDS

weitere Artikel