Esserdener Bruderschaft feiert Schützenfest und 300. Jubiläum

„Im Mittelpunkt des Dorfes Esserden wurde im Jahr 1724 die Junggesellen-Schützenkompanie aus der Taufe gehoben“, ist in der Chronik zum Jubiläum zu lesen. Bis heute zeugt das Kernstück der Königskette von diesem Ereignis. Doch 1798 wurde der Verein aufgrund einer königlichen Verfügung, wie alle Schützengilden und Bruderschaften, verboten und die Junggesellen-Schützenkompanie in einen weltlichen Verein umgewandelt. Der Überlieferung nach wurde 1863 das letzte Schützenfest gefeiert. Erst 1921 kam wieder Schwung in die Sache, sprich das Schützenwesen in Esserden, und 1926 fand die erste Versammlung zur Wiederbelebung des Vereins statt – St. Irmgardis Esserden war „auferstanden“.

Im Folgejahr wurden die Vereinsangelegenheiten geregelt, eine Satzung angenommen und das „Fest der Wiedergeburt“ vorbereitet; erster König wurde Theodor Alipaß. 1931 schloss man sich an die Bruderschaften des Heiligen Sebastian an, und somit vollzog sich der Wandel vom Schützenverein Esserden zur bis heute bestehende St.-Irmgardis-Schützenbruderschaft Esserden-Reeserward- Speldrop.

Während des Zweiten Weltkriegs kam auch in Esserden das Vereinsleben zum Erliegen, nach Kriegsende beschlossen dann 30 Schützen, den Verein 1947 wiederzubeleben – und feierten im selben Jahr ein Schützenfest. 1950, nur ein Jahr nach seiner Aufnahme in den Verein, trat Theo Markett an die Spitze und wurde Brudermeister. In den kommenden 34 Jahren prägte er die Bruderschaft maßgeblich; 1952 wurde er mit 80 Jahren der bis heute älteste Schützenkönig. 1967 folgte der Aufbau einer Jungschützenabteilung.

In den folgenden 47 Jahren kam es zu einigen Wechseln an der Vereinsspitze, zahlreiche eigene und überregionale Feste werden gefeiert – bis zum nun anstehenden Schützenfest und den 300-Jahr-Feierlichkeiten.

Mit dem Schützenfest endet zugleich die Regentschaft von Thorsten van Merwyk. Er konnte sich im vergangenen Jahr gegen seine Mitbewerber durchsetzen und regiert seitdem mit seiner Freundin Lena Erdmann die Schützenfamilie in Esserden. Nun werden die Karten neu gemischt, der Vorstand hofft auf zahlreiche Königsbewerber.

Am Freitag beginnen die Jungschützen mit ihrem Preisschießen, bevor um 16.30 Uhr die Schützen am Festzelt antreten, um Brudermeister und Vereinsfahnen zu empfangen. Danach geht es in einem Umzug zum König, wo traditionell viele Ehrungen, Beförderungen und Pokale verliehen werden. Nach einem weiteren kleinen Umzug gibt es den Zapfenstreich am Ehrenmal, gegen 20 Uhr startet der Festball, erstmalig begleitet vom Disco Studio 2000. Parallel ermitteln die Jungschützen ihren neuen König.

Der Samstag startet wie gewohnt früh. Die Esserdener Schützen ziehen in einem Umzug nach Rees zum Kirchgang. Nach der Festmesse geht es zurück, am Ehrenmal werden nochmals Ehrungen vorgenommen, und während des Frühstücks der Schützen und Ehrengäste beginnt das Schießen um den Titel des neuen Schützenkönigs, der gegen 14 Uhr feststeht dürfte. Um 18.30 Uhr ist wieder Antreten am Festzelt, Umzug zum Sportplatz, Fahnenschwenken und Parade. Dies ist auch zeitgleich der letzte offizielle Auftritt des „alten“ Königspaares und seines Throngefolges. Ab 20 Uhr ist Festball mit der „Rendezvous“-Partyband.

Der Sonntag startet mit Begrüßung, ein kurzer Umzug und Frühschoppen mit dem Vizekönigschießen. Gegen Mittag werden alle Preisträger ausgezeichnet und die Insignien des Königspaares an die neuen Majestäten übergeben. Um 17.30 präsentieren sich Königspaar und Thron zum ersten Mal der Öffentlichkeit, am Sportplatz werden sie von den Fahnenschwenkern der Bruderschaft und zahlreichen Böllerschützen begrüßt. Nach Umzug und Parade treffen die geladenen Gastvereine aus Rees, Rees-Feldmark und Grietherbusch am Festzelt ein, um die neuen Majestäten zu begrüßen und beim abschließenden Krönungsball in Esserden zu feiern. Es spielt erneut die „Rendezvous“-Partyband.