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Damian van Melis (l.), Verlagsleiter des Greven-Verlag, lobt Dr. Georg Cornelissen als „Bestseller-Autor des Verlages“. Foto: NMK
13. April 2024 · Kerstin Kahrl · Kevelaer

Der linguistische Parfumeur

Dr. Georg Cornelissen stellt neues Buch vor: „Nix für ungut“ - Wörter und Wendungen vom Niederrhein

KEVELAER. Das Buch ist „ein Duft im blauen Flakon“. Eingefangen habe er den „Duft des Niederrheins, so der Sprachwissenschaftler Dr. Georg Cornelissen launig anlässlich der Vorstellung seines jüngsten Buches mit dem leicht verständlichen Titel „Nix für ungut“ im Niederrheinischen Museum zu Kevelaer. „Das Buch ist eine Einladung, auf 180 Seiten in 80 Häppkes um die Welt des Niederrheins zu reisen“, so der Autor. Erschienen ist sein jüngstes Werk im Greven-Verlag in Köln. Wie bereits zuvor neun Bücher des inzwischen pensionierten, weiterhin erfreulich aktiven Sprachwissenschaftlers. „Dr. Cornelissen gehört zu unseren Bestseller-Autoren“, berichtet Verlagsleiter Damian van Melis. „Er ist dennoch ein ernsthafter Germanist.“

Elena Degemann, M.A., vom Niederrheinischen Museum lobt den Sprachexperten in ihrer Begrüßung: „Ich glaube, sein Erfolg liegt darin, dass er über den phonetischen Bereich an die Identität des Niederrheins herankommt.“

Nach Erkenntnis von Cornelissen haben Sprache und Düfte eine Gemeinsamkeit: „Sie sind flüchtig und verfliegen.“ Ein Großteil der Texte in seinem jüngsten Buch geht auf eine Zeitungskolumne Cornelissens zurück. „Ich schreibe für alle, denen die Sprache am Niederrhein was bedeutet: ob einheimisch oder zugezogen, für Menschen jeden Alters, die Hauptsache ist: Sie fühlen sich diesen Wörtern und Wendungen verbunden“, so der Autor. Die Sprache am Niederrhein sei weder Platt oder Hochdeutsch sondern Regiolekt.

Cornelissens 80 kurzen Texte sind in lesefreundlicher Schriftgröße gedruckt und eignen sich wunderbar zum Verlesen. Beispielsweise der Omma (mit zwei m), deren Augenlicht langsam nachlässt. Dem Vorlesenden ist ihr Beifall und ihr Wohlgefallen sicher, denn „Wörter und Begriffe erzeugen Erinnerungen“, so der Autor. „Wer hat meine Schluffen gesehen? - Wat man nich im Kopp hat. .. - Da bisse vonne Söck.“ Solche Sätze kennen alle Menschen am Niederrhein - selbst die Zugezogenen. Cornelissen geht ihnen auf den Grund. Ebenso bekannten Zitaten wie „Sach beim Abschied leise schüsskes“ (in Wien heißt es: „Sag beim Abschied leise servus“). Sowohl schriftlich als mündlich kommt er vom Höcksken auwet Stöcksken und ist oft nicht zu bremsen vor lauter Begeisterung. „Dieses Buch ist mein witzigstes und pointiertestes“, urteilt der Autor. Stets schreibt er ohne Wertung über die Sprache, mit Sympathie für Wörter und Wendungen. „Der linguistische Parfümeur“ - wie er sich selbst bezeichnet - verzichtet möglichst auf Fachtermini, verwendet wenig Präpositionen und holt keinen Grammatik-Unterricht nach. Damian van Melis: „Dr. Cornelissen ist liebenswürdig. Er stellt niemanden bloß.“

Kerstin Kahrl

Damian van Melis (l.), Verlagsleiter des Greven-Verlag, lobt Dr. Georg Cornelissen als „Bestseller-Autor des Verlages“. Foto: NMK

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