Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Weitere Informationen
Birgitt Lohman sieht die Zukunft der Großen Straße mit einer gehörigen Portion Pessimismus. „Niemand läuft für zwei Kugeln Eis einmal von der Frische Arena bis zu uns. NN-Foto: HF
12. Juli 2024 · Heiner Frost · Kranenburg

„Das könnte unser Aus sein“

Die Große Straße wird autofreie Zone und nicht alle halten das für eine gute Idee

KRANENBURG. „Was dem einen sin Uhl, ist dem andern sin Nachtigall“ oder: Was dem einen gefällt, muss nicht für alle Gültigkeit haben. Im kommenden Jahr soll aus der Großen Straße in Kranenburg eine autofreie Zone werden. Birgitt Lohmann betreibt seit 17 Jahren das Eiscafé „La Gondola“ an der Großen Straße in Kranenburg. „Wie finden Sie die Pläne?“, fragt sie, als ich gerade ein Eis esse. „Mir gefällt’s“, sage ich. Endlich mal Ruhe und Gemütlichkeit. „Sie müssen nicht davon leben, hier ein Geschäft zu betreiben“, sagt Lohmann. Ich frage nach: „Wo liegt das Problem?“ „80 bis 90 Prozent unserer Kunden kommen aus den Niederlanden. Viele von denen sind zum Einkaufen in Kranenburg. Auf dem Rückweg fahren die über die Große Straße – segeb die Eisdiele, suchen einen Parkplatz und kommen dann auf ein Eis zu uns. So ist es immer gewesen. Dann kam die Einfahrtssperre aus Richtung Wyler. Das hat uns locker 20 Prozent unserer Kundschaft gekostet. Was glauben Sie, wie es wird, wenn die Straße komplett dicht ist?“ „Vielleicht lernen die Leute um und kommen zu Fuß.“ Lohmann schüttelt den Kopf. „Niemals.“ Lohmann sagt auch, niemand habe Lust, für zwei Kugeln Eis von der Frische Arena zur Eisdiele zu laufen. Die Straße sei nicht attraktiv.

„Aber genau daran wird ja gearbeitet“, sage ich. Es ist sogar von einem Bachlauf die Rede. „Die Kunden werden wegbleiben. Und – wie gesagt: Bis zu 90 Prozent unserer Kundschaft kommt aus den Niederlanden. Die werden wegbleiben.“ Das, so Lohmann, könne dann das Aus für „La Gondola“ bedeuten.

Eigentlich müsse man, so Lohmann ein Experiment machen: Eine Woche Sperrung der Großen Straße in die eine Richtung, dann eine Woche in die andere Richtung, dann eine Woche komplett öffnen und schließlich sperren. „Und dann sollten die Planer sich hier mal hinsetzen und sehen, was passiert.“

Birgitt Lohman sieht die Zukunft der Großen Straße mit einer gehörigen Portion Pessimismus. „Niemand läuft für zwei Kugeln Eis einmal von der Frische Arena bis zu uns. NN-Foto: HF

weitere Artikel